Als der schmale und gewundene Pfad stark abfällt und auf einer kleinen Klippe endet strömt er das erste Mal in meine Nase, ich bleibe stehen, atme tief durch und lasse die Erinnerungen an alte Zeiten für einen Moment durch meinen Kopf strömen, Erinnerungen die alle in ihm ihren gemeinsamen Nenner finden: dem salzigen Duft des Meeres. Komisch, ich war doch schon mehrere Male an der Küste, und weder habe ich diesen Geruch wahrgenommen noch vermisst. Zehn Minuten später stehe ich am felsigen Strand und halte Ausschau nach Muscheln - natürlich nachdem ich den Ausblick genossen habe.
Der Hinweg war wirklich einfach, der Weg führte steil hinab zur Küste und war innerhalb kurzer Zeit bewältigt. Mit meinem Rucksack auf den Schultern, der deutlich mehr als zehn Kilo wog, sah das ein Bisschen anders aus. Die Sonne schien am wolkenlosen Himmel, und die Schalen der Muscheln drückten mir in den Rücken. Vorsichtig vorbei an einer kleinen Herde von Kühen waren Sol und ich nach längerem Wandern wieder dort, wo wir das Quadbike abgestellt hatten, und als wir losfuhren waren die Rucksäcke sorgfältig befestigt - die Rückenschmerzen mussten leider laufen weil kein Platz mehr für sie war - erst heute Abend haben sie uns eingeholt.
Die Muscheln wurden ausgebreitet und nacheinander in kochendes Wasser geworfen, das sie früher oder später dazu bringen würde, ihre Schale zu öffnen. Im Inneren wartete eine glibberige Masse, und manchmal auch ein kleiner Krebs. Anderthalb Stunden später waren alle Muscheln aus ihren Gehäusen befreit, mein vorher grauer Pulli war schwarz, und die nach Fisch riechende Flüssigkeit hatte sich so tief in meine Hände gesaugt, dass sie selbst nach den 3 Stunden Arbeit mit Reinigungsmitteln nicht zu lösen war. Daneben lag eine einzige Muschel anderer Art, eine neuseeländische Paua, die wir zufälig am Strand gefunden hatten - laut Sol das zweitteuerste Fleisch der Welt.
Schmeckt ganz okay. 5 Stunden Anstrengung landeten in wenigen Minuten in unseren Mägen, morgen gehen Adam und Sol neue Muscheln holen, an die ich mich wohl gewöhnen werden muss. Und eigentlich ist es ja ein Privileg sagen zu können "Das schmeckt mir nicht" und anderes Essen zu kaufen.
Husten. Letzte Woche wurde Jana mit voller Wucht von einem grippalen Infekt getroffen, mehrere Tage konnte sie nichts machen als schlafen. Wir waren alle froh als es ihr besser ging, und sich niemand angesteckt zu haben schien. Seit zwei Tagen kämpft mein Körper damit, aber die Krankheit scheint nicht in der Lage sein, komplett die Überhand zu gewinnen. Ich bin bloß ein Bisschen vermatscht, schlafe ein Bisschen mehr und trinke Kannenweise Tee. Wird schon wieder.
Gestern vor zwei Wochen bin ich hier ins Hostel gekommen, und es ist unglaublich wie schnell diese Zeit vergangen ist. Tage an denen ich vergaß, welcher Wochentag gerade ist, Tage die sich für mich nicht mal wie eine Woche anfühlen. Und genauso komisch wie die Geschwindigkeit der Zeit ist diese Abwesenheit von Heimweh, ein Gefühl, das ich eigentlich etwartet habe. Die ersten Tage war es natürlich da, und auch jetzt vermisse ich zu Hause ein Bisschen. Aber seit ich hier in Akaroa bin ist es so gut wie verschwunden, irgendwie ist das hier auch schon ein zu Hause.
Ich werde jetzt noch ein Bisschen Zeit mit den Anderen verbringen, und mich dann in mein kaltes Bett verkriechen. Vielleicht probiere ich heute mal die Wärmflasche aus. In diesem Sinne: Gute und erholsame Nacht - man liest sich! (Und gute Besserung an kranke Leser :D )
Der Hinweg war wirklich einfach, der Weg führte steil hinab zur Küste und war innerhalb kurzer Zeit bewältigt. Mit meinem Rucksack auf den Schultern, der deutlich mehr als zehn Kilo wog, sah das ein Bisschen anders aus. Die Sonne schien am wolkenlosen Himmel, und die Schalen der Muscheln drückten mir in den Rücken. Vorsichtig vorbei an einer kleinen Herde von Kühen waren Sol und ich nach längerem Wandern wieder dort, wo wir das Quadbike abgestellt hatten, und als wir losfuhren waren die Rucksäcke sorgfältig befestigt - die Rückenschmerzen mussten leider laufen weil kein Platz mehr für sie war - erst heute Abend haben sie uns eingeholt.
Die Muscheln wurden ausgebreitet und nacheinander in kochendes Wasser geworfen, das sie früher oder später dazu bringen würde, ihre Schale zu öffnen. Im Inneren wartete eine glibberige Masse, und manchmal auch ein kleiner Krebs. Anderthalb Stunden später waren alle Muscheln aus ihren Gehäusen befreit, mein vorher grauer Pulli war schwarz, und die nach Fisch riechende Flüssigkeit hatte sich so tief in meine Hände gesaugt, dass sie selbst nach den 3 Stunden Arbeit mit Reinigungsmitteln nicht zu lösen war. Daneben lag eine einzige Muschel anderer Art, eine neuseeländische Paua, die wir zufälig am Strand gefunden hatten - laut Sol das zweitteuerste Fleisch der Welt.
Schmeckt ganz okay. 5 Stunden Anstrengung landeten in wenigen Minuten in unseren Mägen, morgen gehen Adam und Sol neue Muscheln holen, an die ich mich wohl gewöhnen werden muss. Und eigentlich ist es ja ein Privileg sagen zu können "Das schmeckt mir nicht" und anderes Essen zu kaufen.
Husten. Letzte Woche wurde Jana mit voller Wucht von einem grippalen Infekt getroffen, mehrere Tage konnte sie nichts machen als schlafen. Wir waren alle froh als es ihr besser ging, und sich niemand angesteckt zu haben schien. Seit zwei Tagen kämpft mein Körper damit, aber die Krankheit scheint nicht in der Lage sein, komplett die Überhand zu gewinnen. Ich bin bloß ein Bisschen vermatscht, schlafe ein Bisschen mehr und trinke Kannenweise Tee. Wird schon wieder.
Gestern vor zwei Wochen bin ich hier ins Hostel gekommen, und es ist unglaublich wie schnell diese Zeit vergangen ist. Tage an denen ich vergaß, welcher Wochentag gerade ist, Tage die sich für mich nicht mal wie eine Woche anfühlen. Und genauso komisch wie die Geschwindigkeit der Zeit ist diese Abwesenheit von Heimweh, ein Gefühl, das ich eigentlich etwartet habe. Die ersten Tage war es natürlich da, und auch jetzt vermisse ich zu Hause ein Bisschen. Aber seit ich hier in Akaroa bin ist es so gut wie verschwunden, irgendwie ist das hier auch schon ein zu Hause.
Ich werde jetzt noch ein Bisschen Zeit mit den Anderen verbringen, und mich dann in mein kaltes Bett verkriechen. Vielleicht probiere ich heute mal die Wärmflasche aus. In diesem Sinne: Gute und erholsame Nacht - man liest sich! (Und gute Besserung an kranke Leser :D )